Ein Temperaturtaster funktioniert ähnlich eines normalen Tasters. Die Messung beginnt, wenn der Taster das Werkstück berührt.
Folgende Punkte können Temperaturtastpunkte sein:
Ein gemessener Punkt
Ein Vektorpunkt
Sie müssen den Temperaturtastpunkt entlang des Vektors des Temperaturtastersensors messen. Wenn Sie also einen Temperatursensor als Tastspitze auswählen und einen Punkt messen, fährt PC-DMIS das KMG entlang des Vektors des aktiven Temperaturtasters und ignoriert den theoretischen Vektor des gemessenen Punktes oder Vektorpunktes. Damit wird sichergestellt, dass die Messung korrekt ausgeführt wird und der Temperatursensor das Werkstück ordnungsgemäß berührt.
Temperaturmessmethoden
PC-DMIS untersützt die folgenden Methoden zur Temperaturmessung; jedoch hängen die verfügbaren Methode letztendlich von der verwendeten KMG ab. Einige KMGs unterstützen nur eine Methode. Ein KMG mit einer B4-Leitz-Steuereinheit ist ein Beispiel, welches beide Methoden unterstützt.
Die Temperatur wird nach einer bestimmten Berührungsdauer mit dem Werkstück (Kontaktzeit) aufgenommen:
Bei dieser Methode bleibt der Sensor für eine bestimmte Zeit mit der Komponente in Kontakt. Die Temperatur wird kontinuierlich aufgenommen, um die Temperatur des Werkstücks zu bestimmen. Die meisten KMGs, die diese Methode unterstützen, haben eine Standardkontaktzeit, die allgemein als Verzögerungszeit bezeichnet wird.
Um die Temperatur mit einer anderen Kontaktzeit (als die Standardzeit des KMGs) zu messen, müssen Sie in Ihrer PC-DMIS-Messroutine die gewünschte Kontaktzeit über ein entsprechendes "Zuweisen" vor Punkten einfügen, die die Messung ausführen. Der Variablenname für die Zuweisung ist:
TEMPSENSOR_CONTACT_TIME_SECONDS
Es folgt ein Beispiel für eine Zuweisung:
ASSIGN/TEMPSENSOR_CONTACT_TIME_SECONDS=30
Die Wahl der Kontaktzeit hängt von der Empfindlichkeit des Temperatursensors an. Wenn die Zeit zu kurz eingestellt wird, wird die Temperatur des Werkstücks eventuell falsch aufgenommen.
Sie müssen nicht zwingend eine "Zuweisung" in die Messroutine einfügen. Dies ist nur notwendig, wenn nicht der Standard der KMG verwendet werden soll.
Temperaturmessung mit der Extrapolationsmethode:
Bei dieser Methode bleibt der Sensor mit der Komponente nur für eine kurze Zeit in Kontakt, und die Temperatur der Komponente wird aus einigen Messwerten extrapoliert. Wenn Sie eine "Zuweisung" mit einer Kontaktzeit von 0 verwenden, versucht PC-DMIS die Extrapolationsmethode einzusetzen, sobald diese vom KMG unterstützt wird. In diesem Fall bestimmt die Steuereinheit die Zeit für die Temperaturmessung.
Die Zuweisung für eine Kontaktzeit von 0 lautet:
ASSIGN/TEMPSENSOR_CONTACT_TIME_SECONDS=0
Zur Aktivierung der Extrapolation muss eine Kontaktzeit von 0 definiert werden. Wenn eine Kontaktzeit >0 gewählt wird, wird die Extrapolation deaktiviert und die festgelegte Dauer verwendet.
Temperaturmessung an einem großen Werkstück
Unter Umständen wollen Sie die Temperatur auf einem großen Werkstück an mehreren Stellen messen. In diesem Fall basiert die Temperaturkompensation auf dem Durchschnitt dieser Temperaturmessungen. Sie sollten dafür verschiedene Temperaturpunkte messen. PC-DMIS zeichnet die Durchschnittstemperatur auf.
Mehrfachmessung der Temperatur
Wenn Sie die Temperatur mehrfach messen, zeichnet PC-DMIS jedes Mal die Temperatur auf und verwendet die Durchschnittstemperatur für den TempKomp-Befehl. Der TempKomp-Befehl ausgeführt wird, wird die Zahl der Messungen zurückgesetzt, so dass für die folgenden Temperaturmessung ein neuer Durchschnitt bestimmt werden kann. Zusätzlich wird die Durchschnittstemperatur aufgezeichnet. Die Anzahl der Messungen wird zurückgesetzt, wenn ein Taster gewechselt wird.
Wenn Sie die Temperatur erneut messen wollen, müssen Sie vor der Neumessung den TempKomp-Befehl ausführen, um die aufgezeichnete Temperatur zurückzusetzen.
Mehr:
Arbeiten mit Temperatursensoren
Erstellen einer Temperaturtasterdatei