Es sollen viele geometrische Toleranzen gleichzeitig berücksichtigt werden. Wenn sich z. B. die Position und/oder das Profil einer Flächenangabe auf denselben teilweise gebundenen Bezugsrahmen beziehen, sollten Sie sie normalerweise gleichzeitig berücksichtigen. Weitere Einzelheiten finden Sie in den folgenden Standards:
ASME Y14.5 [2009] Abschnitt 4.19
ASME Y14.5 2018 Abschnitt 7.19
ISO 5458 - 1998
Es liegt in Ihrer Verantwortung zu wählen, welche geometrischen Toleranzen gleichzeitig berücksichtigt werden sollen. Zu diesem Zweck erstellen Sie einen simultanen Toleranzbefehl für jeden Satz simultaner geometrischer Toleranzen.
PC-DMIS kann die Spezifikationen für Profil einer Linie gleichzeitig berücksichtigen, sofern sie mindestens einen Bezugspunkt haben, was jedoch nicht empfohlen wird. Weitere Informationen finden Sie unter "Profil einer Linie".
Wählen Sie im Menü Einfügen | Merkmal | Simultantoleranz, um das Dialogfeld Simultantoleranz zu öffnen:
Ändern Sie bei Bedarf die Merkmals-ID.
Wählen Sie aus, welche geometrischen Toleranzbefehle zur Simultantoleranz gehören.
Nachdem Sie einen geometrischen Toleranzbefehl ausgewählt haben, filtert sich die Liste selbst, so dass Sie nur Merkmale mit demselben Bezugsrahmen sehen, wie der erste Toleranzbefehl, den Sie ausgewählt haben.
Im Bearbeitungsfenster sieht die Befehlsmodus-Syntax wie folgt aus:
SIMTOL2 =SIMULTANE_TOLERANZ/FCFLOC2,FCFLOC5,FCFPROF12,,
Wie im Dialogfeld sind die einzigen Steuerelemente im Bearbeitungsfenster für die Merkmals-ID und welche geometrischen Toleranzbefehle zur Simultantoleranz gehören.
Betrachten Sie den simultanen Toleranzbefehl als eine Anmerkung oder Anweisung. Wenn Sie ihn ausführen, geschieht nichts. Er erscheint auch nicht im Protokoll. Stattdessen ändert der simultane Toleranzbefehl die Art und Weise, wie die geometrischen Toleranzen bewertet werden.
Während der Ausführung wissen die geometrischen Toleranzbefehle, dass sie zum simultanen Toleranzbefehl gehören. Sie wissen auch, welche der anderen geometrischen Toleranzbefehle ebenfalls zum simultanen Toleranzbefehl gehören. Wenn Sie alle Eingaben zu allen simultanen Toleranzen gemessen haben (so dass die Toleranz zur Auswertung bereit ist), findet die simultane Berechnung statt. Wenn Sie nicht alle Eingabeelemente gemessen haben, ist die Toleranz nicht auswertungsbereit. In diesem Fall zeigt PC-DMIS vorübergehend die Meldung "Warten auf Auswertung" in allen geometrischen Toleranzbefehlen im Simultansatz an. Die Meldung gibt an, welche geometrische Toleranz die Verzögerung verursacht, sowie alle nicht gemessenen Elemente. In Ihrem Protokoll wird anstelle eines Messwerts vorübergehend auch "Warten" angezeigt. Sobald Sie alle eingegebenen Elemente gemessen haben, aktualisiert PC-DMIS das Bearbeitungsfenster und das Protokoll mit den gemessenen Werten.
Das Protokoll für eine Toleranz, die in einen Simultansatz gehört, sieht wie folgt aus:
Das Protokoll ist im Wesentlichen dasselbe wie alle anderen geometrischen Toleranzen. PC-DMIS zeigt das Etikett im Protokoll an derselben Stelle an, an der es sich befinden würde, wenn es keine gleichzeitige Toleranz gäbe. Sie können anhand des Textes in der Kopfzeile des Etiketts erkennen, ob eine Toleranz gleichzeitig berücksichtigt wurde. Im obigen Bild zum Beispiel ist SIMTOL2 dieser Text. Er gibt an, zu welchem simultanen Toleranzbefehl der geometrische Toleranzbefehl gehört.
PC-DMIS berücksichtigt niedrigere Segmente der zusammengesetzten Positions- oder Profiltoleranzen nicht gleichzeitig. Das obere Segment ist gleichzeitig mit anderen Toleranzbefehlen, aber PC-DMIS berücksichtigt alle unteren Segmente unabhängig von allem anderen.
Ihre Messroutine benötigt keine spezielle Struktur, um simultane Toleranzen zu verwenden. Beachten Sie nur, dass während der Ausführung, wenn PC-DMIS einige der Elemente noch nicht gemessen hat, bei der Ausführung der ersten geometrischen Toleranz im Simultansatz eine temporäre "Warten"-Meldung angezeigt wird, wenn es die erste geometrische Toleranz im Simultansatz ausführt.
Der einfachste Weg, diese vorübergehende "Warten"-Meldung zu vermeiden, besteht darin, zuerst alle Ihre Elemente zu messen und dann alle Ihre Toleranzen nach allen Ihren Elementen zu setzen. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass alle Toleranzen zur Auswertung bereit sind und Sie niemals eine "Warten"-Meldung erhalten.
Wenn Sie Ausdrücke mit Ihren geometrischen Toleranzbefehlen verwenden, platzieren Sie sie spät genug in Ihrer Routine, damit Sie kein "Warten"-Ergebnis erhalten.
PC-DMIS 2020 R2 führte den Befehl Simultantoleranz (SIMULTANE_TOLERANZ) ein. Dieser Befehl arbeitet mit dem neuen Befehl für die geometrische Toleranz. Zuvor hatte PC-DMIS den Befehl zur simultanen Auswertung (SIMULTANE_AUSWERTUNG). Er wurde für die Arbeit mit dem Befehl XactMeasure entwickelt. Der neue Befehl Simultantoleranz arbeitet anders als der Befehl zur simultanen Auswertung:
Simultane Auswertung |
Simultane Toleranz |
XactMeasure-Toleranzen wurden für die Ausführung nicht markiert (blau im Bearbeitungsfenster des Befehlsmodus). |
Geometrische Toleranzen sind zur Ausführung markiert (weiß im Bearbeitungsfenster im Befehlsmodus). |
XactMeasure-Toleranzen hatten keinen Eintrag im Protokoll. |
Geometrische Toleranzen berichten wie üblich, und ein kleiner Vermerk im Protokoll besagt, dass sie zu einem simultanen Satz gehören. |
Das Protokoll der simultanen Auswertung enthielt alle Ergebnisse aus allen Toleranzen im Simultansatz. |
Simultane Toleranz erzeugt nichts im Protokoll |
Wenn Sie ein Programm der Version 2020 R1 oder früher öffnen, geht PC-DMIS wie folgt vor:
Alle Befehle zur simultanen Auswertung werden in simultane Toleranzbefehle umgewandelt
XactMeasure-Toleranzen werden in geometrische Toleranzbefehle umgewandelt
Geometrische Toleranzbefehle werden für die Ausführung markiert (weiß im Bearbeitungsfenster im Befehlsmodus)
Sind in einem Simultanauswertungsbefehl Angaben zu einem Linienprofil enthalten, die sich nicht auf Bezugspunkte beziehen, wandelt PC-DMIS diese in ein Flächenprofil um.
Weitere Informationen zur Migration finden Sie unter "Migration von XactMeasure".